Durch einen aufmerksamen Beobachter der Uni Aachen erhielten wir Kenntnis von einem ausführlichen Artikel von 3.10.1912 in der Illustrirten Zeitung Leipzig, in dem auch das Grab des Literaten Rodenberg beschrieben ist sowie die Plakette aus der Hand von Hugo Lederer, die dort sehr gelobt wird. Wir zeigen diese im Werkverzeichnis Grabmale sowie Reliefs. Rodenberg, ursprünglicher Name Julius Levy, ist für die Beurteilung der Vita Hugo Lederers sehr interessant, da er sowohl Literat war, aber auch Sozialist und Jude. Offensichtlich war er mit ihm befreundet. Dies wirft wiederum ein Licht auf die einseitige Sicht bei Hugo Lederers Beurteilung. Ein Nazi hätte anders gehandelt, wobei uns schon bewusst ist, dass dies vor 1933 war. Wir sind aber ohnedies der Überzeugung, dass nach diesem Datum Lederer nicht mehr beachtet wurde, was ein Blick auf die Jahreszahlen im Werkverzeichnis beweist. Ja die Mitteilung aus der Familie, seine Freundschaften zu Personen dieser gesellschaftlichen Gruppen habe ihm die Ablehnung Goebbels eingetragen, erhält hier Beweise.
Außerdem stellen wir demnächst unsere gegenwärtige Liste seiner Meisterschüler hier ins Internet. Einige von ihnen waren jüdischer Herkunft und mussten später ins Exil. Noch 1963 äußerte sich z. B. Emy Roeder höchst lobend über ihn. Darüber hinaus unterrichtete er Frauen zu einer Zeit, wo dies noch gar nicht erlaubt war, wie z. B. Frieda Riess. Emy Roeder war bereits 1920, kurz nachdem es erlaubt wurde, seine Meisterschülerin. Dies deutet auf einen Bildhauer hin, der ganz sicherlich sehr modern und als Lehrer großzügig dachte. Die oft konstatierte konservative oder gar NS-orientierte Linie war das wohl nicht.
Das Museum in Znaim hat ein eigenes Zimmer mit Skulpturen Hugo Lederers eingerichtet. Im Internet zu sehen unter:
Noch besser: hinfahren und anschauen!
Wer versteht es?
Vermutlich ist es eine Anspielung auf den Beruf des damaligen Reichspräsidenten Ebert. Er war Sattler.
Kollegialtität
"Na, Professor Lederer strengt sich aber mächtig an, Eberten zu einer ff. (sehr feinen) Büste zu verhelfen."
"Selbstmurmelnd! Ein Lederer hilft doch dem anderen."
(Gefunden von Ingeborg Olzien, geb. Preiß)
Aus Privatbesitz wurde uns das nebenstehende Foto eines Goethedenkmals im ehemaligen Teplitz (wohl Teplitz-Schönau, heute Teplice) zugesandt. Es handelt sich um ein Werk, das uns bisher unbekannt war! Es sind weder Zeitpunkt noch Bezeichnung noch Ort der Aufstellung bekannt. Vielleicht gibt es noch jemanden, der dazu etwas mitteilen kann, worüber wir uns sehr freuen würden, womit das Werk dann auch in die Werkliste aufgenommen werden könnte. Bisher steht nur fest, dass Hugo Lederer sich an einer Ausschreibung für einen Goethetempel (2.1910.01.) in Chikago beteiligte. Ob dieser Kopf dort verwendet wurde?
Auf der Rückseite ist die Postkarte mit Hugo Lederer und Dr. W. Vulpius gezeichnet.
Unter Fragen und Antworten finden Sie nunmehr einen Beitrag über Hugo Lederers Kentaurenschale und einer Auseinandersetzung mit der diesbezüglichen Kunstkritik.